Bildungswochenende des Familienbundes

"Sichere Bindungen - Elemente einer Halt gebenden Erziehung"

Dass die Erziehung von Kindern heute schwieriger als noch vor fünfzig Jahren ist, ist bei den meisten Eltern unumstritten. Aus diesem Anlass hat der Familienbund der Katholiken, Diözesanverband Regensburg, von 16. bis 18.10.2009 ein Bildungswochenende im Exerzitienhaus Johannisthal veranstaltet, das Tipps und Hilfestellung zur Erziehung geben sollte. Eingeladen waren zum einen betroffene Eltern, zum anderen auch Leiterinnen und Leiter von Eltern-Kind-Gruppen, die als Multiplikatoren dienen. Referent Dr. Hermann Scheuerer-Englisch, Leiter der Erziehungs-, Jugend- und Familienberatungsstelle der Kath. Jugendfürsorge Regensburg, ging in einem ersten Schwerpunkt auf Bindungserfahrungen und -modelle ein. Sichere Bindungen seien die Grundlage für eine gute Entwicklung von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter. Dabei würden sich Kinder an wenige Bezugspersonen binden, die nicht austauschbar seien. Diese Bindungen sollen das kleine Kind vor Gefahr und Überforderung schützen. In den ersten drei Jahren erlebe das Kind in den familiären Bindungen die wesentlichen Beziehungserfahrungen: Nähe, Schutz und Geborgenheit, sowie Eigenständigkeit und Selbstentfaltung. Sichere Bindungen würden durch feinfühlige und unterstützende Zuwendung in Überforderungssituationen entstehen, betonte der Referent. Dabei seien die Bindungspersonen wichtige Vorbilder. Für ein Kind gehe es zum einen darum, dass diese Person den Erkundungsdrang unterstütze, zum anderen Sicherheit und Halt gebe, zu der es jederzeit zurückkehren könne.
Im zweiten Schwerpunkt thematisierte Dr. Herman Scheuerer-Englisch Elemente einer Halt gebenden Erziehung. Aufgabe der Eltern sei es, die elementaren Grundbedürfnisse der Kinder zu befriedigen. Dazu gehörten neben Nahrung auch Zugehörigkeit, Vertrauen, Eigenständigkeit und Sozialverträglichkeit zu vermitteln. Bei Problemen in der Erziehung seien die Art und das Temperament des Kindes nicht zu unterschätzen. Auch die eigenen Bindungserfahrungen würden sich auf die Erziehung auswirken. Dabei gebe es aber kein generelles Rezept für den Umgang mit schwierigen Kindern, da für jedes Kind und jede Familie individuelle Lösungen gefunden werden müssten.
Neben diesen Erziehungsthemen referierte der Vorsitzende Alfons Mayer außerdem über aktuelle familienpolitische Themen.Den gemeinsamen Familiengottesdienst feierte der Direktor des Exerzitienhauses, Msgr. Johann Schober.
Während des Erwachsenenprogramms konnten die Kinder an eigenen Angeboten teilnehmen.


Das Bild zeigt die teilnehmenden Familien sowie den Vorsitzenden des Familienbundes Alfons Mayer (rechts)

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